Hallen- und Platzbau |
1959 hatte sich der Bau einer Reithalle an der Turnhalle in Rheinböllen endgültig zerschlagen. Das Kreisbauamt versagte die Genehmigung in der geplanten Form und der Turn- und Sportverein trat mit zusätzlichen baulichen Forderungen an den Reitverein heran. Die Stahlkonstruktion der Reithalle war aber inzwischen beschafft und als die LKW´s mit den Konstruktionsteilen auf der Wehrstraße standen, war die Aufregung groß. Karl Rothenbach stellte für die Lagerung ein Teil eines Ackergeländes in der Gemarkung Kleinweidelbach zur Verfügung. Nun waren die Bauteile in Kleinweidelbach, warum sollten sie nicht gleich hier zusammengefügt werden? Schließlich hatte man mit Fritz Conrad den Bürgermeister von Kleinweidelbach als zweiten Vorsitzenden im Verein. Er erklärte sich in Abstimmung mit dem Gemeinderat bereit einen geeigneten Platz pachtweise für die Dauer von 20 Jahren zur Verfügung zu stellen. Es handelte sich um ein Gelände am Waldrand der Hahnenkammer. Auf der Generalversammlung am 19. März wurde beschlossen, die Reithalle auf dem Grundstück in Kleinweidelbach zu errichten und gleichzeitig einen Reit- und Springplatz anzulegen. Für die Finanzierung stellten sich 7 Vereinsmitglieder als Bürgen zur Verfügung. Damit sowohl die Halle als auch der Platz für das nächste Turnier am 23 August schon zur Verfügung stehen konnten, hatte man schon frühzeitig Kontakte mit den amerikanischen Streitkräften vom Flugplatz Hahn geknüpft. Der Verein hatte zu einem Reitertag am 14. Juni auf dem Flughafengelände eingeladen und bekam als Gegenleistung Unterstützung beim Platzbau. |
Die Mauern waren noch nicht hochgezogen, da rückten die amerikanischen Soldaten mit einer 33 Tonnen schweren Planierraupe an. In kürzester Zeit hatten sie das leicht abfallende Gelände eingeebnet und eine Terrasse zwischen Halle und Reitplatz aufgeschüttet, die sich ausgezeichnet als Zuschauer-tribüne anbot. Die Südseite des Platzes erhielt eine Böschung, die später eingepflanzt wurde. So konnte man am 23. August mit dem 5. Turnier nicht nur ein kleines Jubiläum feiern, sondern auch gleichzeitig das neue Reitgelände mit Halle und Außenplatz einweihen. 46 Pferde aus 12 Vereinen waren am Start und insgesamt wurden 150 Nennungen für 9 Prüfungen abgegeben. Während der Sonntagmorgen in der Hauptsache den Dressurprüfungen gewidmet war, stand der Nachmittag ganz im Zeichen der Springkonkurrenzen. Natürlich nahmen auch Gruß- und Dankesworte gerade an diesem Turnier einen größeren Zeitraum in Anspruch. Anton Ketzer grüßte als Vorsitzender alle Gäste und Landrat Güngerich als Schirmherr sowie Amtsbürgermeister Schrieder dankten dem Verein für die geleistete Arbeit. An sportlichen Erfolgen mangelte es in diesem Jahr auch nicht. Besondere Erwähnung in der Tagespresse fanden damals die Siege und Platzierungen von Karl Heinz Rothenbach mit Doris und Hartmut Ketzer mit Schwalbe. Aber die Pferde wurden auch getauscht. So errang Karl Heinz Rothenbach auf Schwalbe beim Provinzialturnier im Stadion Oberwerth in Koblenz einen ersten Platz im Jagdspringen der Klasse L. |